Familienstellen |
Ich stelle meine Familie auf...
Methode Ziel Innere Haltung
Immer wieder zeigen sich in unserem Leben Schwierigkeiten, die uns schmerzen oder an unsere Grenzen bringen- sei es in unseren persönlichen Beziehungen, im Beruf oder bei unserer Gesundheit.
Wer würde vermuten, dass dabei oft eine tiefe, unbewusste Liebe als Auslöser wirkt? Durch ein unbewusstes Drängen nach Ausgleich können sich frühere Schicksale von Familienmitgliedern wiederholen. Die Identifizierung mit einer Person aus der Familie ist die schwerste Form schicksalhafter Verstrickung und kann sehr einschneidende Auswirkungen auf das Leben des Einzelnen haben, wenn jene Kräfte wirken, die uns mit dem fremden Schicksal auf krankhafte Weise verbinden. Z. B. opfert ein Nachgeborener seine Gesundheit, verzichtet auf ein erfülltes Leben, kann sein Glück nicht nehmen oder seinen rechten Platz nicht finden.
Es ist wie eine liebende Magie der Macht, die aber letztlich ins Leere geht, denn sie erreicht ihr Ziel nicht und dazu führt, dass demjenigen die volle Kraft als Glück in der Gegenwart nicht zur Verfügung steht.
Solche Übernahmen fremden Leids können aufgelöst werden, wenn die Ordnung im Familiensystem wiederhergestellt ist, jedes Mitglied gewürdigt ist und seinen ihm gemäßen Platz einnehmen kann.
Die Ordnung dient uns Menschen, damit die Liebe fließen kann und Beziehungen gelingen. Die Lösung und Befreiung von diesen magischen Vorstellungen liegt im Anschauen der geliebten Person, mit der jemand verstrickt ist, das Achten seines schweren Schicksals und es ihm ganz zuzumuten. Es ist leichter die Augen zu verschließen und in dieser leidvollen, symbiotischen Umarmung mit dem Vorfahren zu verharren. So ist auch der Satz Bert Hellingers zu verstehen, wenn er sagt: "Leiden ist leichter als Lösen". Es uns im Angesicht schwerer Schicksale dennoch gut gehen zu lassen und aus dem eigenen Leben etwas Gutes und Erfülltes wachsen zu lassen erfordert ein tiefes Erkennen. Und es wird leichter, wenn wir uns bewusst machen, dass dies zur Ehre und Freude aller Toten geschieht, so wie man es in den Aufstellungen immer wieder sehen kann.
"Das Glück der Seele kommt und bleibt……" Bert Hellinger
Das Familienstellen ist eine Technik, die zur systemischen Psychotherapie gehört. Ihren Ursprung hatte sie in den sechziger Jahren als die amerikanische Familientherapeutin Virginia Sagir die "Familienkonstruktion" entwickelte und damit erste bahnbrechende Erfahrungen machte.
Es ist der Verdienst von Bert Hellinger, der diese Technik über Jahrzehnte weiter entwickelte und sie im deutschsprachigen Raum bekannt machte.
Oft wird in Aufstellungen ein tiefer Frieden empfunden, wenn die Unterscheidung zwischen Gut und Böse aufgehoben ist und auf einer tieferen Ebene die Einheit von allem, was ist, erlebbar wird.
Das ist es, was uns in den Aufstellungen so tief berührt und auch erschreckt.
Kritiker dieses Weges versuchen immer wieder etwas Großes und Weites in einen sehr kleinen Rahmen aus Bewertung und Urteil zu zwängen . Doch wie wir an anderer Stelle gehört haben, schließt die phänomenologische Haltung alles mit ein und anerkennt, dass es ist wie es ist.
Ich empfinde es als eine Gnade, diese Arbeit der Versöhnung tun zu dürfen.
Wie läuft eine Familienaufstellung ab?
Bei einer Aufstellung stehen fremde Personen, wir nennen sie Stellvertreter, in den Rollen von Familienmitgliedern eines anderen Systems.
Diese Behauptung erzeugt zunächst Skepsis, weil man es sich nicht vorstellen kann.
Die Stellvertreter haben keinerlei nähere Informationen über die Person, für die sie im System stehen und können sich ganz ihren Gefühlen und Bewegungen überlassen, von denen sie in der Rolle ergriffen werden.
Wenn also jemand für einen Großvater steht, auch wenn dieser schon tot ist, fühlt er wie dieser Großvater.
Mit Hilfe des Aufstellungsleiters werden leidvolle Muster und konflikthafte Bilder aufgehoben und zu einer Ordnung geführt, die einen Selbstheilungsprozess in der Seele des Klienten in Gang setzen kann.
Die phänomenologisch-systemische Arbeit erfordert vom Leiter der Aufstellung, wie auch vom Klienten und den Stellvertretern einen größtmöglichen Verzicht auf festgelegte Konzepte und Urteile.
Dieses Bild bringt die Verstrickungen, Blockaden oder geheime Bindungen ans Licht und wird zum Ausgangspunkt eines oftmals tief bewegenden Lösungsprozesses.
Im Einklang sein bedeutet der Welt zuzustimmen wie sie ist.
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